Analoge digitale Kunst, Analog Digital Art, was soll das denn nun wieder sein? Das weiß ich, als musisch Minderbegabter, der also weder bildnerisch, noch musikalisch mit erwähnenswertem Talent ausgestattet ist, auch nur bedingt. Im Prinzip ist mit „Analog Digital Art“ hier Kunst (oder so etwas Ähnliches) aus analogen Versatzstücken verstanden, die sich gedanklich mit dem Digitalen auseinandersetzt. Und als Annäherung.
Analog Digital Art: Kunst probieren
In einer Zeit, in der sich vieles im Bereich Medien und Kunst vom Analogen zum Digitalen verschiebt (Beispiel NFTs), bringt mich dies dazu, eine Gegenposition einzunehmen. Keineswegs aus Ablehnung, sondern aus aufrichtigem Interesse. Die Unmöglichkeit, das Digitale greifbar zu machen verwehrt nicht, dennoch den Versuch zu unternehmen. Denn: Die Aspekte einer immer weiter digitalisierten Gesellschaft bzw. Umwelt nehmen mich gedanklich ein. Und vom Digitalen abgeleitet, so kann man es wohl ausdrücken, probiere ich halt Kunst aus Arrangements bestehender analoger Elemente (woraus auch sonst, als talentfreier Amateur), um aus ihrer Kombination das Werk zu schaffen. Ziel ist es – natürlich – Gedanken anzuregen; das in unterschiedlichen Profanitätsgraden. Et voilà:
Narcissus on Screentime
„Narcissus on Screentime“ basiert auf der Idee, dass sich Narziss in sein digitales Abbild bzw. die digitale Selbstinszenierung seiner Selbst verliebt, wobei das Smartphone als digitaler Spiegel und Projektionsfläche fungiert. Konkret wollte ich diesen Gedanken mit einem bildgebenden KI-Verfahren in ein optisches Ergebnis überführen. Ich habe mich für Midjourney entschieden und hierfür folgenden Prompt entworfen:
/imagine prompt what if narcissus would recognize himself in a mobile screen instead of a pond – in the style of caravaggio
Die immanente Frage ist jene nach dem Werk bzw. nach der Schöpfungshöhe, die genommen werden muss, um etwas als Kunst anzusehen. Kann man ohne musisches und bildnerisches Geschick Kunst schaffen? Als Gedanke, der via KI-Tools exekutiert wird? Gibt’s dazu Meinungen? Die würden mich interessieren.
Futures Beauty Contest
#LaserEyes
#LaserEyes sind ein Meme-Phänomen der Krypto-Szene, bei der jene, die einen Bitcoin-Kurs von 100.000 US-Dollar erwarten. Dabei photoshoppen größere und kleinere Szene-Bekanntheiten die Laser Eyes auf ihre Profilbilder. Die MediaPunk #LaserEyes setzen diese Phänomen analog um.
Die neue Leichtigkeit des Sein und Habens
Das Arrangement „Die neue Leichtigkeit des Sein und Habens“ aus Apothekerwaage, einer der ersten bekannten Prägemünzen und Paperwallet thematisiert die verschwindende Rolle von Gewicht bzw. Masse als Sinnbild für Werthaltigkeit und Wahrhaftigkeit im Rahmen der Digitalisierung.
La trahison des objets
„Ceci n’est pas un Bitcoin“ nimmt offensichtlich Anleihe an Magritte. Wie das Bild nicht das Objekt ist, das es darstellt, ist im Digitalen das (analoge) Objekt nicht das, was es verkörpert. Eine Verkörperung des Körperlosen muss scheitern – und führt zum „Verrat der Objekte“.